Unterhaltsamer Elternabend bei Chiftele, Sarmale und Mamaliga | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Text: Werner Schulz

Unterhaltsamer Elternabend bei Chiftele, Sarmale und Mamaliga

Hirschau. Würde man die Hirschauer fragen, was „Chiftele“, „Sarmale“ oder „Mamaliga“ sind – die meisten müssten passen. Es sei denn, sie stammen aus Rumänien oder waren beim Kennenlernabend im Marien-Kindergarten dabei. Da wurde rumänisch gekocht.

2013 hatten die KiTa-Leiterinnen Christa Bauer und Steffi Rom die Idee, die Eltern zu einem Länder-Kennenlernabend einzuladen und damit der Multinationalität ihrer Schützlinge bzw. Eltern Rechnung zu tragen. Das Erfolgsrezept war auch bei der achten Auflage das gleiche: Gemeinsam kochen, gemeinsam essen, miteinander plaudern und Wissenswertes über das jeweilige Land erfahren. Nach Bayern, der Ukraine, der Türkei, den USA, dem Iran, Polen und Schweden war Rumänien an der Reihe. Dies aus gutem Grund. Unter den 47 Kindergarten- bzw. Schulkindern sind aktuell – außer deutsch - fünf Nationalitäten vertreten: Österreich, USA und Syrien (je ein Kind), Ukraine (zwei Kinder) und Rumänien (zwölf Kinder. Die Eltern der Familien Erkut, Rat, Iacob, Schisler, Vasile und Vigna sorgten dafür, dass der Abend für ca. 30 Gäste und das Erzieherinnenteam zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Originell gleich der Empfang: Maria Rat und Iolena Schißler tanzten zu volkstümlicher Musik, ehe KiTa-Leiterin Christa Bauer und Jascha Erkut die Gäste begrüßten. Dann war es an Iolena Schißler, das Abendmenu vorzustellen, mit dessen Vorbereitung man wegen der teilweise langen Kochzeit schon am Nachmittag begonnen hatte. Auf der Speisenkarte standen: Ciorba de perisoare, Sarmale, Snitzel, Varza calita, Chiftele, Mamaliga, Salata de Vinete, Salata de Biof und Cosonac. Nach dem informativen Teil machten sich alle an die Arbeit. Die Schnitzel wurden frisch paniert und aus der Pfanne herausgebacken, die Hackbällchen gedreht und in Öl frittiert, die Zutaten für die Salate geschnitten und das Dressing angerührt. Bevor man sich ans Essen machte, verteilte Jascha Erkut traditionelles Bier und selbst gebrannten Schnaps. Mit einem kräftigen „Noroc“ wurde angestoßen, nachdem das Buffet im Speisesaal eröffnet wurde. Der war in den Landesfarben Rumäniens und mit rumänischen Requisiten dekoriert, z.B. mit zwei in rumänischer Tracht gekleideten Puppen und einem wertvollen Tassenset. Rodica Iacob berichtete von ihrer Reise von Rumänien nach Deutschland. Sie hatte die Taufmütze, den Gürtel und das Stoffsäckchen ihres jüngsten Sohnes dabei. Highlight war eine von Emanoela-Angela Vigna mitgebrachte Tracht. Das maßgeschneiderte und handgefertigte Kleidungsstück wird dem Kind zur Taufe gekauft. Verkauft wird die Tracht nicht. Je älter sie wird, desto wertvoller wird sie. „Jede Familie hütet die Tracht wie ein Stück Gold.“ Nicht nur zur Taufe, auch zur Hochzeit wird Tracht getragen – vom Brautpaar und auch von den Gästen. Die Gäste erfuhren schließlich auch, dass die Rumänen alle Jahre am 1. Dezember ihren Nationalfeiertag, den Tag der Einheit, begehen. 1918, als die Vereinigung Transsylvaniens, der Bulkowina und Bessarabiens mit dem rumänischen Altreich erklärt wurde. Während des Essens und danach wurde in ungezwungener Atmosphäre viel geplaudert und gelacht. Für Maria Daniela und Jascha Erkut sowie Rodica Iacob gab es im Namen aller Beteiligten ein kleines Präsent, bevor man sich gemeinsam ans Aufräumen und den Abwasch machte. Da vom Buffet nach reichlich Essen übrig war, konnten tags darauf die Krippen-, Kindergarten- und Schulkinder viele für sie neue Gerichte probieren.

In den Elternbeirat wurden gewählt: 1. Vors.: Stefanie Kirchbach, Ersatz: Sabrina Paulus, 2. Vors.: Henna Schulz, Ersatz: Sandy Enderer, Schriftführerin: Ivonne Rauscher, Ersatz: Jasmin Williams.