Steiningloh. Es hat sich längst herumgesprochen, dass es in Steiningloh den weit und breit schönsten Kirwastodl gibt. Am Wochenende ging es in und rund um den Stodl hoch her bei der 11. Steiningloher Stodlkirwa. Drei Tage lang kamen die Gäste in Scharen.
Mit 27 Metern hatte er eine stattliche Höhe – der Kirwabaum, den Gerhard Pfab gestiftet hatte. Die Kirwaboum und andere starke Mannsbilder aus dem Dorf halfen am frühen Samstagnachmittag zusammen, um den Riesen in die Senkrechte zu hieven. Die Kirwamoidln hatten ihn vorab entsprechend geschmückt. Bevor es ans zünftige Feiern ging, versammelten sich die Kirwagäste mit Diakon Richard Sellmeyer zu einem Wortgottesdienst in und vor der Marienkapelle. Trotz zusätzlicher Bestuhlung mit Bierbänken reichten die Plätze nicht aus. Der Kirchenchor der Pfarrei St. Ursula aus Ursulapoppenricht sorgte für eine ansprechende musikalische Umrahmung. Nach dem Schlusssegen zogen die acht Kirwapaare und Gottesdienstbesucher zum Kirwastodl. Dort heizten d‘Hoglbouchan die Stimmung kräftig an und spielten schwungvoll zur Unterhaltung und zum Tanz auf. Los ging es am Kirwasonntag mit einem gut besuchten Frühschoppen. Höhepunkt des Sonntags war natürlich das Baumaustanzen. Auf dem voll besetzten Festplatz wurden die acht Kirwapaare vom Publikum schon sehnlichst erwartet. Kurz nach 15 Uhr marschierten sie dann auf – vorneweg D’Allerscheynst‘n. Bevor es für sie aber ans Austanzen ging, mussten sie sich erst einmal mit der Zuschauerrolle zufrieden geben. Der Grund – eine Steiningloher Besonderheit: Der Tanzboden gehörte erst einmal den sieben Kinder-Kirwapaaren. Sie zeigten den Großen, wie’s geht. Wie alte Kirwa-Routiniers legten sie zu den Klängen der Allerscheynst’n die „Krebspolka“, den „Kikeriki“ und „Mei Mama macht’s a so“ auf’s Parkett. Es gab Riesenbeifall für die Kinder, aber auch für ihre beiden Tanzlehrerinnen Eva und Daniela Pfab. Da wollten die Großen natürlich nicht nachstehen. Die Boum und Moidln machten denn auch eine ausgezeichnete Figur beim „Mühlradl“, „Woldjager, „Maxberger“ und bei der „Sternpolka“. Mit dem abschließenden Ehrenwalzer wurde das neue Oberkirwapaar ermittelt: Beim Musikstopp hielten Amelie Kittler und Benedikt Lederer den Blumenstrauß in Händen. Dass dann den ganzen Abend bis in die Nacht Superstimmung herrschte und es auf dem Festplatz und im Stodl rund ging, dafür sorgten die Salleröder Boum. Ihre schmissigen Klänge waren ganz nach dem Geschmack der Gäste. Zu später Stunde wurden der Kirwabaum und viele Sachpreise und Gutscheine verlost. Als Kirwabaumgewinnerin wurde Andrea Birner-Sebast gezogen. Sie gab den Baum zur Versteigerung bei, der dann endgültig von Peter Gebhard aus Ursulapoppenricht ersteigert wurde. Reißenden Absatz hatten den ganzen Tag über die von den Dorffrauen gebackenen Torten, Kuchen und Köichln. Sie waren restlos ausverkauft. Am Kirwamontag wurde nochmals der Grill angeschürt. Viele Firmen- und Behördenvertreter fanden sich zusammen mit den Kirwapaaren zum Mittagessen ein.