Die Weiherer hob’n Kirwa | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Weiherer hob’n Kirwa

(Text: Werner Schulz)

Weiher. „Wer hot Kirwa? Mir hob’n Kirwa!“ So heißt es wieder am ersten Juli-Wochenende in der am Fuße des Rotbühl gelegenen Ortschaft Weiher.

Die Tradition der Weiherer Kirwa reicht bis zum Juli 1838 zurück, als die Dorfkirche Mariä Opferung durch Weihbischof Bonifatius eingeweiht wurde. Die entsprechende Urkunde wurde 1995 bei der letzten Renovierung durch Zufall im Altarstein des Hochaltars gefunden. Seit 2009 findet die Festivitäten auf dem Weiherer Sportplatz statt, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr und den „Weiherer Kirwaleit“. Diese haben bereits am Donnerstag, 29. Juni, mit dem Flechten der Kränze für den Kirwabaum alle Hände voll zu tun. Am Freitag (30. Juni) hilft das ganze Dorf beim Herrichten des Festplatzes und dem Zeltaufbau. Das Loch für den Kirwabaum wird von „die Kirwaleit“ mit der Hand ausgegraben.

Am Kirwasamstag (1. Juli) holen die Kirwaburschen und Mannsbilder des Dorfes am frühen Morgen den von der Kirchenverwaltung gestifteten Kirwabaum ein. Um 15 Uhr wird der bis dahin geschnitzte und von den Moidln geschmückte Baum auf dem Sportplatz aufgestellt. Mit dem Festbetrieb geht es um 19 Uhr los. Für Stimmung sorgt die „Winterleitn Muse“. Die Kirwaleit bewirten die Gäste am Abend mit Bratwürstln und Steaks vom Grill.

Der Kirchweihsonntag (2. Juli) beginnt mit einem Festgottesdienst. Er wird von Stadtpfarrer Johann Hofmann um 9 Uhr in der Dorfkirche Mariä Opferung zelebriert. Danach sind die Gäste zum Frühschoppen und zum Mittagstisch auf das Festgelände eingeladen. Dort bietet die Metzgerei Markus Geyer eine vielseitige Speisenkarte an. Höhepunkt des Nachmittags ist um 15 Uhr das Austanzen des Kirwabaums. Darauf bereiten sich die 14 Kirwapaare unter den Fittichen von Heimatpfleger Dieter Kohl vor. Musikalisch begleitet wird die Prozedur von den „Birglände Bäiazüpfln“. Ab 16 Uhr ist der „Harmonika Franz“ bis in den Abend hinein für die Stimmungsmusik zuständig. Auf die Gäste warten zur Kaffeezeit von den Dorffrauen und Kirwamoidln selbst gebackene Kuchen und Kücheln. Ab dem Spätnachmittag sind auch Grillgerichte aus der Metzgerei Geyer zu haben.

Am Kirwamontag (3. Juli) gibt es ab 11 Uhr Mittagessen aus der Küche der Metzgerei Geyer. Besondere Einladung ergeht dazu an die Vertreter der örtlichen Behörden, Firmen und Vereine. Rund geht es im Dorf ab ca. 13 Uhr. Dann sind die Kirwapaare zum Kirwabärtreiben unterwegs. Zum Endspurt spielen ab 19 Uhr „F’Allerscheynst‘n” auf und begleiten um 19.30 Uhr das Austanzen der Kirwaliesl. Gegen 22 Uhr erlebt die Kirwa mit der Verlosung des Kirwabaumes durch das neue Oberkirwapaar seinen letzten Höhepunkt. Die „Weiherer Kirwaleit” sind für jedes Wetter gerüstet. Die Festhalle wird wieder mit einem Zeltanbau versehen, die Bar in der Blockhütte eingerichtet. Die Bevölkerung aus nah und fern ist herzlich eingeladen.