Ehenfeld. Der Ehenfelder CSU-Ortsverband und die CSU-Stadtratsfraktion hatten zum Bürgergespräch in das Gemeinschaftshaus eingeladen. Die zahlreichen Besucher nutzten die Gelegenheit zum Dialog und machten deutlich, wo sie der Schuh drückt.
Der Orts- und Fraktionsvorsitzende Christian Gnan unterstrich einleitend die Absicht der CSU, das kommunalpolitische Geschehen transparent zu machen. Diesem Ziel diente zunächst die Power-Point-Präsentation, die von Gnans Pendant Martin Merkl erläutert wurde. Breiten Raum nahm der Themenkreis „Kindergarten“ ein, zunächst die Ehenfelder „BRK-Kindertagesstätte mit Herz“ ein. Die KiTa ist seit 2020 in Containern auf dem Gelände der Grundschule untergebracht. Merkl erinnerte daran, dass der St. Michael-Kindergarten im Juli 2019 geschlossen werden musste, nachdem in der Luft Sporen von giftigen Schimmelpilzen gefunden wurden. In Folge gab die Pfarrgemeinde die Trägerschaft an das BRK ab. Dieses sei auch Bauherr des Kindergartenneubaus. Die Planungen dafür sind abgeschlossen. Der Baubeginn ist für Mai 2025 vorgesehen, die Fertigstellung für Januar 2027. Die geschätzten Kosten beziffern sich auf 4 085 000 Euro. Man rechnet mit einer Förderung von ca. 40 bis 50 Prozent. Mit Blick auf den zeitgleich anstehenden Neubau des Antonius-Kindergartens im Stadtkern wurde aus dem Besucherkreis die Frage aufgeworfen, warum man bei den Projekten aus Wirtschaftlichkeitsgründen und schwankender Kinderzahlen nicht auf Modulbauweise setze. Laut BRK, so Stadtrat Manuel Falk, sei diese Idee in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen berücksichtigt worden. Es hätten sich keine signifikanten Unterschiede ergeben. Bürgermeister Hermann Falk konnte Aufklärung darüber geben, was passiert, wenn der Träger nach 10 Jahren kündigt: „Dann muss die Stadt einen neuen Träger finden, weil das zur Verfügung stellen von Kindergartenplätzen Aufgabe der Kommune ist.“ Als Grund für die Übertragung der Trägerschaft an das BRK nannte Fraktions-Chef Martin Merkl die größere Flexibilität hinsichtlich der personellen Besetzung, da das BRK Träger mehrerer KiTas ist. Als „sehr groß“ bezeichnete Bürgermeister Falk die Nachfrage für den am Hirschauer Kalvarienberg geplanten Waldkindergartens. Er sei aber noch nicht ausgebucht. Man werde Informationsveranstaltungen anbieten, sobald die Planungen fertig sind. Das Gebäude werde wegen seiner Modulbauweise leicht erweiterbar sein. Kritisch gesehen wurde von den Besuchern die Generalsanierung des Hirschauer Schulgebäudes. Angesichts sinkender Schülerzahlen wurde die Notwendigkeit der Sanierung der Bauabschnitte III und IV in Zweifel gezogen. Da man ab dem Schuljahr 2024/2025 schon nach der 5. Klasse in die Wirtschaftsschule übertreten könne, werde sich die Schülerzahl in der 5. und 6. Klasse der Mittelschule weiter reduzieren. Aus der Zuhörerschaft wurden auch Zweifel laut am Bau der vier im Bereich Ehenfeld geplanten Photovoltaikanlagen. Dafür werde Ackerland geopfert, das angesichts des Ukraine-Kriegs und der Folgen für die Nahrungsmittelproduktion sehr wichtig wäre. Bürgermeister Falk räumte ein, dass in dieser Frage in Teilen der Bevölkerung ein Umdenken zu registrieren ist. Um die PV-Anlagen realisieren zu können, habe der Stadtrat die nötigen Aufstellungsbeschlüsse gefasst, damit das Bayernwerk einen Einspeisepunkt zuweisen kann. Stadtrat Manuel Falk erachtete es als dringend geboten, dass sich die verschiedenen Betreiber zusammentun und gemeinsam eine Leitung planen. Die Anregung, die Überdachungen öffentlicher Parkplätze mit PV-Anlagen zu versehen, sah Bürgermeister Falk in der Innenstadt als „so gut wie nicht realisierbar“ an. Geprüft werde jedoch, ob dies bei den Parkplätzen am Monte Kaolino möglich ist.
Lob ernteten die Stadt und ihr Bauhofmitarbeiter dafür, dass auf dem Spielplatz die neuen Spielgeräte installiert wurden. Nach Auskunft von Bauhofleiter Roland Siegler werden die zwei zu Wartungs- und Reparaturzwecken abgebauten Schaukeltiere in naher Zukunft wieder aufgebaut. Optimistisch zeigte sich Bürgermeister Falk, dass das Anmalen des Trafogebäudes bis zum großen Heimatfest im Juni 2025 erledigt ist. Das Bayernwerk hat dafür einen eigenen Künstler engagiert.